Znuny forkt OTRS Community Edition

by Martin Haubold

Nachdem die OTRS AG den Support für die quelloffene Community Edition ihres Ticketsystems eingestellt hat, springt ein Zusammenschluss von Dienstleistern ein. Mit dabei ist auch der ursprüngliche Erfinder von OTRS.

Ursprünglich wollte sich die OTRS AG zunächst auf die kommerzielle Fassung ihres Ticketsystems konzentrieren und Änderungen dann verzögert in die Community Edition fließen lassen. Diese verharrte jedoch seit 2018 auf der Version 6, während OTRS mittlerweile bei Version 8 angekommen ist. Kurz vor Weihnachten kündigte die OTRS AG zudem überraschend an, den Support für die OTRS Community Edition bis zum Ende des Jahres einzustellen.

Damit wiederum stieß man einigen Dienstleitungsunternehmen vor den Kopf, die für die quelloffene Fassung Support anboten. Dazu zählte unter anderem das vom OTRS-Erfinder Martin Edenhofer gegründete Unternehmen Znuny. Dort nahm man kurzerhand das Heft selbst in die Hand und entwickelt seit Anfang des Jahres selbst Patches. Znuny garantiert die Entwicklung von Patches noch bis Ende 2022. Aus Markenrechtsgründen musste das Team allerdings die letzte freie OTRS-Version forken. Die gepatchte OTRS Community Edition läuft daher unter dem Namen Znuny weiter.

Nach der Veröffentlichung von Znuny boten weitere Dienstleister ihre Hilfe an. Diese haben sich nun in der OTTER Alliance zusammengeschlossen. Gemeinsam möchte man das Ticketsystem Znuny aktiv weiterentwickeln und mit neuen Funktionen ausstatten. Eine passende Roadmap will die Alliance im April veröffentlichen. Damit soll das quelloffene Ticketsystem auch über das Jahr 2022 hinaus weiterbestehen.